Sonntag, 25. September 2005

Thema "Rotkäppchen"

Liebster Vater,
Allmächtiger Herr,

An erster Stelle danke ich dir für deine unendliche Güte und deine Schutzengeln, die über mich wachen.
Mein Tag heute er so grausam. Ich habe Ängste gespürt, die ich zuvor nicht gekannt hatte. Mein Leben schien vorbei zu sein, doch du hast mich errettet. Als ich heute durch den Wald ging, um meine geliebte Großmama zu besuchen, hatte ich nicht das Böse so wahrgenommen, wie ich es jetzt tue. Meine Welt war voller Freude, voller Glückseligkeit. Ich war naiv zu glauben, das Böse, die Gefahr existiere nicht in meiner Gegenwart. Auch als der Wolf mir begegnete, war ich voller Zuversicht und sah mein Leben in guten Händen. Er war für mich keine Gefahr, ich behandelte ihn, wie jeden anderen. Ich ahnte nicht, in was für eine Gefahr ich mich begab, als er mich ansprach und mich nach meinem Ziel fragte. Nichts ahnend erzählte ich ihm von meiner Reise zu Großmama. Nichtsahnend ließ ich mich verführen, hörte nicht die mahnenden Worte meiner mich immer beschützenden Mutter und folgte seiner Idee, Blumen für Großmama mitzubringen. So kam ich vom Wege ab, und suchte die schönsten Blumen aus, während er die Zeit nutzte um Großmama aufzuspüren und aufzufressen. Was für eine Gräueltat. Was für eine Qual. Was für Schmerzen. Vergib mir gütiger Vater für meine Naivität und meinen Ungehorsamkeit. Ich hatte das Ausmaß nicht vor Augen. Als ich nun ankam, dachte ich Großmutter in ihrem Bett vorzufinden. Doch anstatt Großmama lag der listige Wolf darin und verschlang auch mich. Welch große Angst ich hatte. Doch Vater, vergib dem Wolfe, er handelte nur nach seinem Instinkt und hatte Hunger. Er war sich dessen nicht bewusst
, was er mir und Großmama antat. Als ich so im Bauch des Wolfes dalag, sprach ich zu dir, du mögest mich erhören und uns retten. Du hast meine Gebete erhört und uns gerettet. Ich danke dir nochmals Vater. Glücklicherweise schicktest du uns einen Jäger der den gesättigten Wolf schnarchen hörte und bemerkte, dass er im Bette der Großmama lag. Ich danke dir großer Vater, dass der Jäger nicht schoss, sondern den Bauch des Wolfes aufschnitt um uns zu retten. Vater, als ich das Licht erblickte, ich konnte es nicht fassen und kann es immer noch nicht. Meine Stunden schienen gezählt, mein Leben vorbei, doch du hast uns gerettet. Du hast uns erhört und uns jemanden geschickt. Letztendlich legte ich Steine in den Bauch des Wolfes, damit er nicht bemerkte, dass wir nicht mehr in ihm waren. Ich bin so erleichtert, dass es mir und Großmama gut geht. Ich werde mich von nun an hüten, mich vom Wege ableiten zu lassen. Vater, ich bin dir unendlich dankbar, vergib mir, dass ich mich und Großmama in diese grauenhafte Stunden gebracht habe und wache weiterhin über uns.
Amen.

User Status

Du bist nicht angemeldet.

Aktuelle Beiträge

LG und Herzlichen Dank...
LG und Herzlichen Dank an meine SUSHI-GEHEIMAGENTIN! -mus ashi-
musashi - 24. Aug, 23:58
Schöne neue Welt
Du schöne neue Welt. So tolerant so frei so ohne Tabus. Ich...
tupamaru - 6. Jan, 18:32
Mein Senf dazu...
na das ist ja mal ein "ungewöhnlich " harter Text von...
Schaeferklaus - 15. Nov, 09:49
Es war dunkel. Er war...
Es war dunkel. Er war am Schlafen. Er, seine Mutter...
tupamaru - 14. Nov, 20:44
Brutal, Schuld nur beim...
Brutal, Schuld nur beim Wolf oder auch beim Rotkäppchen,...
tupamaru - 6. Nov, 19:59

Links

Zufallsbild

river

Musikliste

Suche

 

Status

Online seit 7078 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 24. Aug, 23:58

Credits

Gesehene Filme


Profil
Abmelden
Weblog abonnieren